Die Vorteile sieht er insbesondere in der hohen Sicherheit dieser Verfahren, da keine Präparation eines Hornhautflaps und damit keine dauerhafte Schwächung der Hornhaut erfolgt: „Die Behandlungen sind in fast allen Fällen schmerzfrei. Die Sehqualität ist innerhalb von zehn Tagen wiederhergestellt und langfristig stabil.“ Nachfolgend stellt Dr. Camellin seine Techniken und Behandlungsbereiche vor.
Behandlungsbereiche
Bei einer Myopie ist eine postoperative, zentrale Hornhautrestdicke von mindestens 350 μm inkl. Epithel zu berücksichtigen. Die postoperative Hornhautkrümmung sollte ≥ 32 dpt betragen, damit eine gute Sehqualität erzielt wird. Die optische Zone sollte entsprechend dem mesopischen Pupillendurchmesser im Normalfall 7 mm betragen; 6,5 mm unterschreite ich nie.
Bei einer Hyperopie ist eine optische Zone von 7,5 mm zu bevorzugen, um das Risiko von Regression und möglichen Halos bei Nacht zu minimieren. 7 mm unterschreite ich nie. Bei Bedarf schütze ich den Hinge mit einem Spatel. Die postoperative Hornhautkrümmung sollte 49 dpt nicht überschreiten. Bei präoperativ sehr flachen Hornhäuten (40 bis 42 dpt) spielt die refraktive Korrektur eine wichtige Rolle, da es bei hohen Refraktionen beispielsweise zu einer ausgeprägten Übergangsstufe kommen kann.
Corneale Wellenfront
Ich setze die corneale Wellenfront bei Hyperopie in Verbindung mit Astigmatismus in den Fällen ein, bei denen das Pupillenzentrum vom Zentrum des Astigmatismus (= cornealer Vertex) mehr als 0,5 mm abweicht.
Auf diese Weise werden Ergebnis und Zentrierung verbessert. Auch nutze ich die corneale Wellenfront bei allen Nachbehandlungen, um Aberrationen höherer Ordnung zu eliminieren.
TransPRK
TransPRK in Verbindung mit cornealer Wellenfront ist die Behandlung meiner Wahl bei Nachbehandlungen nach einer Radialen Keratotomie oder Transplantationen. Auch kommt sie bei Haze, vernarbtem Hornhautgewebe und bei Keratokonus nach Crosslinking zum Einsatz.
Bei Keratokonus ist mein Ziel, den Gewebeabtrag zu minimieren und den irregulär vorhandenen Astigmatismus zu glätten. In allen Fällen, bei denen mit einem komplexen epithelialen Flap-Management zu rechnen ist oder wo das Epithel Unebenheiten des stromalen Gewebes überdeckt, ist dieses Verfahren sinnvoll.
Spezielle Medikation
Autoserum wird in allen Fällen fünf Tage postoperativ eingesetzt. Mitomycin C wird verdünnt mit einem Tupfer aufgetragen:
- 0,02 % bei TransPRK und Nachbehandlungen über eine Dauer von zwei Minuten.
- 0,01 % bei Hyperopie und Astigmatismus (nur ein Touch) mehr als 2 dpt bzw. Myopie mehr als – 6 dpt.
- 0,005 % in allen anderen Fällen (nur ein Touch). Die Oberfläche wird mit einigen Tropfen Diclofenac gespült. Die übliche Gabe einer größeren Menge von BSS ist nicht erforderlich.